Es ist Zeit mal wieder die Schulbank zu drücken – jedenfalls für uns am Pier. Wir haben uns beim MiniMBA – Marketing Kurs von Mark Ritson eingeschrieben und frischen unsere Marketing-Kenntnisse auf. Ein Hoch auf Life-long-learning!

Und da haben wir uns gedacht: Das wär doch auch guter, hilfreicher Input für unsere Blog-Community. Daher bekommt ihr die nächsten Wochen in aller Kürze, unsere Key-Learnings aus den Vorlesungen.

Kundenorientiertes Marketing

„The first rule of marketing is: you are not the customer!“

Genauso einfach dieses Statement klingt, wird es doch auch immer wieder ignoriert. Denn wer kennt das nicht: Du diskutierst mit deinem Team über ein Produkt oder eine Strategie und überlegst, wie deine Kunden darüber denken.

„Der User wird das auf jeden Fall interessant finden. Also wenn ich mir überlege, wie ich so eine Seite nutze…“

„Wenn ich mir das anschaue, finde ich das total intuitiv. Die Kunden werden das genauso sehen…“

Wir haben an anderer Stelle schon über den Mythos vom Otto Normalverbraucher geschrieben.

Fakt ist: Sobald du zu einem Unternehmen gehörst und ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufst, kannst du nicht mehr objektiv über die Kundenseite sprechen.
Marktorientiert (auch genannt Kundenzentriert) zu sein, bedeutet, auf die eigenen Kunden zu hören und alles zu versuchen, um sie kennen zu lernen und zu verstehen. Das bedeutet, dass man nicht einfach Vor-Annahmen stehen lässt, die dann im Verlauf eines Projekts zu unumstößlichen Wahrheiten werden. Annahmen helfen nicht weiter!

Die größten Feinde eines marktorientierten Ansatz

Zeit: Wir haben keine Zeit für Research.
Kosten: Wir haben kein Geld für Research.
Angst: Was ist, wenn wir etwas entdecken, was uns nicht passt?
Arroganz: Wir wissen eh schon Bescheid.
Annahmen: Der Kunde ist so.

Die meisten Unternehmen sind nicht kundenorientiert sondern entweder
Produkt-orientiert: Sie entwickeln etwas und suchen dann Kunden dazu.
Sales-orientiert: Wichtigstes Ziel ist die Umsatz-Statistik.
Werbe-orientiert: Es geht um nur um die richtige Kommunikation.

Aktuelles Beispiel für ein Produkt-orientiertes Vorgehen, das katastrophal gescheitert ist, ist die Entwicklung von Pinky Gloves.
Da sitzen zwei Männer, überlegen sich, was Frauen in ihrer Periode wohl für Bedürfnisse hätten und entwicklen ein Produkt. Und scheinbar haben sie darüber nie mit den Frauen gesprochen – sonst hätten sie wahrscheinlich ein bisschen eine Ahnung davon bekommen, was die darüber denken. So mussten sie mit dem Shitstorm leben…

Eines der größten Beispiele für marktorientiertes Marketing ist sicherlich Amazon. Bei jeder Gelegenheit betonte Bezos, dass es ihm um den Kunden geht. Am Anfang seines Business schickte er selbst 1000 Kunden eine kleine Umfrage, was sie gerne bei Amazon ausser Büchern bestellen würden. Das Feedback, dass er bekam begeisterte ihn dermaßen, dass die Vision für Amazon geboren wurde. All das kam aus dem Zuhören, dem Nachfragen, dem Kennenlernen des Kunden.

Fazit

Kennst du deine Kunden?
Weißt du, mit wem du es zu tun hast?
Was sie wollen, was sie denken, was sie wertschätzen?
Bist du im Gespräch mit ihnen?