
Red Bull verkauft mittlerweile pro Jahr fast 8 Milliarden Dosen gefüllt mit Wasser, Zucker, Taurin, Koffeein und diversen Aromen. Das klingt heftig. Zum Vergleich: Coca Cola verkauft weltweit ca. 2 Milliarden Getränke – pro Tag!
Und trotzdem ist Red Bull eine extrem feste Größe im EnergyDrink-Segment und nicht so einfach zu verdrängen. An den Zutaten wird’s nicht (nur) liegen, so außergewöhnlich sind die nicht. Wie haben es die Österreicher zu einem derartigen Erfolg geschafft?
Markenentwicklung von Anfang an
Red Bull hat einen extrem visionär denkenden CEO, der von Anfang an den Markenkern festgelegt und im Bewusstsein der Zielgruppe verankert hat: Die Kombination aus EnergyDrink und Extremsport. Vom „Red Bull Dolomitenmann“ (1988) über diverse „Flugtage“, bei denen sich Hobbytüftler mit selbstgebauten Fluggeräten messen konnten bis hin zu Felix Baumgartners Sprung aus 39 km Höhe (das ist übrigens auch schon wieder acht Jahre har). Immer schneller, höher, weiter, extremer. Es verleiht halt Flüüüügel…
Und genau das ist das wichtigste Kapital: Die Position im Bewusstsein der Kunden.
Positionierung ist das A und O
Durch eine eindeutige Positionierung in der Wahrnehmung bei den Kunden wird eine Marke unverwechselbar.
Apple (-> Microsoft), Coca Cola (-> Pepsi), Mercedes ( -> VW) … rufen allesamt sofort eine ganz bestimmte Erinnerung an die Marke auf und grenzen sich in unseren Köpfen dadurch von der Konkurrenz ab. Das zu verdrängen ist außerordentlich schwierig, weshalb Red Bull auch vor neuen Konkurrenten im EnergyDrink-Markt nicht allzuviel Angst haben wird. Sie gehen den Weg konsequent und konzentrieren sich auf das, was ihre Marke stark macht. Und das ziemlich erfolgreich. Das European Brand Institute schätzt den Markenwert von Red Bull auf unfassbare 15,1 Milliarden Euro. (Das ist immerhin Platz 85 weltweit – vor Ford oder SONY)
Was für die großen Namen gilt, zählt für jede Marke.
»Der große Wert des Konzepts der Positionierung liegt in der Erkenntnis, dass die Wirtschaft ein Kampf um Logenplätze im Gedächtnis der Kunden ist und nicht ein Kampf um Regalplätze im Supermarkt«
Lorenz Wied, Markenspezialist, Unternehmensberater und Buchautor
Sich eindeutig zu positionieren ist aber gar nicht so einfach: denn wenn man sich selbst abgrenzt, grenzt man auch potentielle Kunden aus. Dazu braucht es Mut und Geduld. Haben die Österreicher offenbar beides.
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