Es ist wieder so weit: Höchste Zeit an der eigenen Unternehmens-Strategie weiter zu feilen. Bisher haben wir drei große Fragen gestellt:

  1. Wie sieht gewinnen für uns aus? (Welche Absicht verfolgen wir? Was wollen wir erreichen?)
  2. Wo spielen wir? (Hier ging es um Produkt, Markt, Vertrieb, Zielgruppe …)
  3. Wie gewinnen wir? (Wie positionieren wir uns auf dem Markt? Price vs. Value)

Aus den „Wo-spielen-wir“ und „Wie-gewinnen-wir“-Strategie-Entscheidungen (der letzten beiden Newsletter) folgt die nächste große Frage:

Welche Fähigkeiten brauchen wir eigentlich, um mit unserer Strategie Erfolg zu haben?

Um diese Fähigkeiten zu entdecken und zu verstehen, ist es hilfreich, ein sogenanntes „Activity System“ zu erstellen. Ein Activity System erfasst die wichtigsten Kompetenzen einer Strategie auf einer Karte und stellt sie in Beziehung zueinander. Es geht also im Prinzip um eine visuelle Darstellung des Wettbewerbsvorteils, den die geplante Strategie erzeugen soll.

Dabei ist man allerdings schnell versucht, einfach die eigenen Stärken aufzuzählen und seine Strategie nach den Stärken aufzustellen. Die Gefahr dabei ist, dass man vielleicht in einer Sache sehr gut ist, diese aber für den Kunden keinen großartigen Wert besitzt oder die einfach keinen strategischen Wettbewerbs-Vorteil darstellt.

Activity-System von IKEA: Die großen Knoten in der Karte sind die Kern-Kompetenzen während die kleineren Knoten Fähigkeiten darstellen, die diese Kernkompetenzen unterstützen.

Roger Martin betont:

„An activity system is of no value unless it supports a particular where-to-play and how-to-win choice.“

Indem man iterativ immer wieder die Strategie-Kaskade durchgeht und dabei durchdenkt, wie man wo gewinnen kann, stellt man sich anschließend die Frage:  Mit welchem Activity-System können wir diese Entscheidung stützen? Welche Kern-Kompetenzen benötigen wir dafür?

Indem man die Kernkompetenzen, die es zum Gewinnen braucht, klar definiert, hat man die Möglichkeit, genau in diese Bereiche, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit zu investieren. Unter Umständen muss man noch einiges investieren, um diese Kompetenzen soweit auszubauen, dass sie den gewünschten Erfolg bringen. Es kann sogar dahin führen eine ganze Organisation um gewisse Kompetenzen neu aufzubauen.

Kern-Kompetenzen neu gedacht

Wir haben genau das bei einem unserer Kunden „Exportverpackung Sehnde“ erlebt:
Die EVS war im extrem hart umkämpften Verpackungsmarkt aktiv und erkannte sehr deutlich, dass dieser Markt in der Zukunft nicht mehr haltbar sein würde, wegen der extremen Konkurrenz aus Ost-Europa. Also überlegten sich die Geschäftsführer, welchen strategischen Mehrwert sie ihren Kunden bieten könnten, den andere nicht erbringen können. Ausserdem durchdachten sie genau, welche Kompetenzen sie dafür aufbauen müssten und wie sie sich in diesem neuen Markt neu positionieren würden.
Herausgekommen ist ein extrem florierendes Unternehmen, dass als Kernkompetenz nicht mehr die Verpackung hat, sondern ein umfassender Logistik-Dienstleister auf höchstem Niveau geworden ist.
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Eine Acitvity Map zu erstellen, ist definitiv keine triviale Sache, sondern benötigt einiges an strategischer Denkarbeit. Allerdings ist ein Unternehmen zu führen ja auch keine triviale Sache – daher sind wir uns sicher, dass jeder, der sich dieser Herausforderung stellt, gleichzeitig mit offenen Augen in die Zukunft geht.

Wenn wir Dir beim strategischen Denken helfen können, lass es uns sehr gerne wissen.