Mal angenommen, wir würden in einer Welt leben, in der es nur eine Art von Schuhen gibt. Alle Menschen tragen genau die selben Schuhe von dem einzigen Hersteller – Männer wie Frauen, Alte wie Kinder. Sport oder Business, Strand oder Berge. Ein Schuh – ein Hersteller.

Eines Tages kommt ein schlauer Kopf auf die Idee: „Ich bringe auch einen Schuh auf den Markt! Und zwar einen für Frauen.“ (Beste Zielgruppe!) Somit gibt es jetzt schon eine Auswahl-Möglichkeit. Der etablierte Hersteller merkt auf einmal, dass er ab sofort etwas tun muss, um weiterhin die Nr.1 zu bleiben.

Aber dann haben plötzlich ganz viele Menschen die Idee, Schuhe auf den Markt zu bringen. Und wo es am Anfang nur einen Hersteller gab – gibt es nun eine erschlagende Vielzahl an Herstellern – für alle möglichen Anlässe.

Als Kunde frage ich mich: „Welchen soll ich jetzt kaufen?“ Herzlich Willkommen im Reich der Marken! Wo der Wettbewerb eine beinahe unendliche Auswahlmöglichkeit bietet, suchen Unternehmen nach Möglichkeiten, Kunden emotional zu binden und eine Beziehung aufzubauen. Oder wie Marty Neumeier in seinem Buch „The Brand Gap“ schreibt:

„A brand is a person’s gut feeling about a product, service, or organization.“

Menschen verlieben sich in Marken. Vertrauen ihnen. Und sie glauben an die Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz.

Eine starke Marke ist also keine künstlerisch-kreative Spinnerei auf die man auch verzichten könnte. Sie ist vielmehr das Tool für Unternehmer (groß wie klein), um sich klar zu positionieren und sich zu präsentieren. Und sie wird nur an der Stelle erfolgreich, wo sich das gesamte Unternehmen mit der Marke identifizieren kann.

„Businesses are now only as strong as their brands, and nothing else offers business leaders so much potential leverage.“
– Jim Stengel